WERDERFREUNDE: Werderfreunde diskutieren über Geisterspiele - Jens Beeck und Michael Koop zu Gast

Werderfreunde-Präsident Ingo Lüttecke (oben) in der Diskussion mit KSB-Präsident Michael Koop (unten links) und Bundestagsabgeordneter Jens Beeck (unten rechts).

Langen. Der offizielle Werder Bremen Fanclub „Werderfreunde Emsland Süd“ aus Langen diskutierte online auf Instagram während einer Livesendung über die Auswirkungen von Corona auf den Fußball. Als Gäste zugeschaltet waren der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Beeck aus Lingen und der Kreissportbund-Präsident Michael Koop aus Lingen. Die Werderfreunde aus dem Emsland, vertreten durch Präsident Ingo Lüttecke aus Langen und Vorstandsmitglied Jan Schwiertz aus Emsbüren, moderierten durch die einstündige Sendung.
Auslöser dieser Sendung war eine zuvor durchgeführte Videokonferenz. Hier hatte der Präsident des Fußball-Vereins Werder Bremen, Dr. Hess-Grunewald, den Fanvertretern über die prekäre Situation berichtet. Geisterspiele seien aktuell die einzige Chance, Clubs vor einer drohenden Insolvenz zu bewahren. Des Weiteren würde ein Abschluss der Saison 2019/20 bis zum 30. Juni eine hohe Rechtssicherheit bedeuten. Würde über dieses Datum hinaus gespielt, löse dies Verunsicherung und erheblichen Organisationsaufwand aus.  Außerdem hingen die europäischen Wettbewerbe und letztlich alles Sportliche daran.
 
Michael Koop berichtete aber zuerst über die aktuellen Auswirkungen von Corona auf die emsländischen Sportvereine. Er dankte allen Vereinen, dass diese außergewöhnliche Situation gemeinschaftlich angegangen werde. Allerdings sei es bald an der Zeit, zumindest mit den  kontaktarmen Sportarten wie beispielsweise Tennis oder Golf wieder zu beginnen. Mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Beeck diskutierten die Werderfreunde über eine mögliche Fortsetzung der Fußball-Bundesliga. Er erklärte, dass es richtig war das Land runterzufahren um die gesundheitlichen Kapazitäten auszubauen. In Deutschland stünden heute mit rund 35.000 Intensivbetten, knapp 13.000 davon aktuell nicht belegt, rund 12.000 mehr zur Verfügung als vor dem Ausbruch der Pandemie. Allerdings sei es jetzt an der Zeit zu prüfen, wie in vielen Bereichen eine „neue Normalität“ schnellstmöglich zurück gewonnen werden könne. Das müsse für jeden Bereich einzeln beurteilt und nicht unterschiedliche Lebensbereiche gegeneinander ausgespielt werden. „Beim Fußball wird es auf absehbare Zeit nicht möglich sein mit 50.000 Zuschauern im Stadion ein Spiel anzuschauen“, so Beeck. „Daraus zu schließen, dass gar nicht weitergespielt werden kann, mit allen wirtschaftlichen Konsequenzen für die Vereine, halte ich aber nicht für zwingend“. Das Konzept der DFL welches vorgelegt wurde, vielleicht mit der einen oder anderen Ergänzung, zeige einen Weg, wie die Saison fortgesetzt werden könnte.
 
Ingo Lüttecke berichtete über die Stellungnahme des Dachverbands Bremer Fanclubs, der sich grundsätzlich auch für die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga aussprach. Allerdings haben die Fans Forderungen an ihren Verein. Das wären etwa der Fortbestand der 50+1 Regel im deutschen Fußball, die Reduzierung der Abhängigkeiten von einzelnen Einnahmequellen, die Schaffung von Rücklagen für Krisensituationen, die  Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Entscheidungen, die gerechte Verteilung der Fernsehgelder und die Entwicklung von neuen Visionen.