FNST: Über Krieg und Straßenkampf, Freiheit und Erziehung
Von Christiane Adam.
Langen (EL) – Die Friedrich-Naumann-Stiftung setzt sich zum Ziel, auf Grundlage liberaler Werte politische Bildung umzusetzen. Die Stiftung möchte unabhängig von Parteien und deren Programmen Werte der Demokratie vermitteln. Dies geschieht durch Veranstaltungen wie Buchvorstellungen, Erzählungen von Zeitzeugen und Diskussionen. In den einzelnen Regionen arbeitet die Friedrich-Naumann-Stiftung mit freiberuflichen Programmmanagern zusammen. Im Landkreis Emsland ist
dies Ingo Lüttecke aus Langen.
„Wenn ich den kommenden Zeitraum plane, mache ich mich schlau, welche Themen derzeit interessant sind und wer etwas Entsprechendes anbietet. Gibt es vielleicht Publikationen dazu“, erklärt Lüttecke seine Vorgehensweise. Dann nimmt er Kontakt zu den Personen auf. Für das kommende Herbst-/Wintersemester hat er nun vier Protagonisten zu unterschiedlichsten Themenbereichen gewinnen können, die an Veranstaltungsorten quer durchs Emsland auftreten werden.
„Vom Wachsen der Flügel“: In dieser autobiografischen Erzählung berichtet Manfred Casper von seinem Leben in der DDR. Zunächst behütetet aufgewachsen, wuchs in dem Jugendlichen der Wunsch, das Einengende des Staats zu verlassen. Davon wird Manfred Casper am 8.11. (Fr.) um 19 Uhr im Haus des Gastes in Lathen erzählen. Für ein Grußwort konnte Ingo Lüttecke die Vorsitzende des Heimatvereins Lathen, Luise Redenius-Heber, gewinnen. „Wir hatten schon einmal ein Gastspiel in Lathen und wurden herzlich eingeladen, noch einmal mit einer Veranstaltung zu kommen“, freut sich Lüttecke.
Am 10.11. (So.) lädt die Friedrich-Naumann-Stiftung ins Kino ein. Um 13 Uhr wird im Cine-World Lingen der Film „20 Days in Mariupol“ gezeigt. Das Besondere: Es werden auch Kriegsflüchtlinge zu Wort kommen, die das Kriegsgeschehen vor Ort erleiden mussten. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Freundeskreis-der-Ukrainefahrer-Lingen durchgeführt. Ein Grußwort wird Jens Beeck, FDP-Mitglied des Bundestags, sprechen.
Am 12.12. (Do.) findet dann ein Perspektivwechsel statt: Es geht um die Kleinsten. „Satt und sauber reicht nicht“, lautet der Titel des Buches, das Anke Elisabeth Ballmann geschrieben hat. Darin dreht es sich um den Personalmangel in den Kindertagesstätten. Dieses Thema wird von Matthias Seestern-Pauly, ebenfalls FDP Mitglied des Bundestags und zugleich kinder- und jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion, um 19 Uhr in der Kreativwerkstatt Langen eingeläutet.
Härter geht es am 7.2. (Fr.) in der Haselünner Stadthalle zu. Nichts für zarte Gemüter dürfte nämlich der autobiografische Bericht „Hass. Macht.Gewalt.“ von Philip Schlaffer sein. Ab 19 Uhr wird Schlaffer zunächst über seine Zeit in der Neonazi-Szene in Wismar und Lübeck erzählen, später über sein Gastspiel bei den Hells Angels. „Mit dem Szenenaussteiger war ich schon einmal unterwegs, dabei haben wir auch Schulklassen besucht. Das kam bei den Schülern außerordentlich gut an“, so Lüttecke.
Und auch dieses Mal sollen Schulen besucht werden. Infos und Anmeldung für die einzelnen Veranstaltungen sind möglich auf www.freiheit.org/de.